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Berlin, 28. November 2016

RUE­CKER­CON­SULT ana­ly­siert Aus­wir­kun­gen von Bau­land­ent­wick­lungs­mo­del­len auf Woh­nungs­bau-Akteure

  • Bezahl­ba­rer Wohn­raum wird größten­teils über stei­gende Kauf­p­reise sub­ven­tio­niert
  • Inves­ti­ti­ons­kos­ten und Kauf­p­reise stei­gen um 6 bis 15 Pro­zent
  • Ein­s­tieg in Eigen­tums­bil­dung wird zuneh­mend erschwert

Immer mehr Städte in Deut­sch­land verpf­lich­ten Pro­jekt­ent­wick­ler und Bauträger im Rah­men von unter­schied­li­chen Bau­land­ent­wick­lungs­mo­del­len durch vor­ge­schrie­bene Quo­ten zum Bau von Sozial­woh­nun­gen. Dadurch ver­su­chen sie, dem Man­gel an preisgünsti­gen Woh­nun­gen ent­ge­gen­zu­wir­ken, der sich vor allem in den großen Metro­po­len immer stärker bemerk­bar macht. In der Pra­xis führen die ver­schie­de­nen Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle dazu, dass zusätzli­che Inves­ti­ti­ons­kos­ten anfal­len, die wie­derum eine Erhöhung der Kauf­p­reise zur Folge haben. Bezahl­ba­rer Wohn­raum wird damit zum Großteil über höhere Kauf- und Miet­p­reise der rest­li­chen Wohn­ein­hei­ten sub­ven­tio­niert. Dies ergab eine Online-Umfrage unter bun­des­weit akti­ven Bauträgern, die sich mit den Aus­wir­kun­gen von Bau­land­ent­wick­lungs­mo­del­len beschäftigte und von der RUE­CKER­CON­SULT GmbH, dem Bera­tungs­un­ter­neh­men für Kom­mu­ni­ka­ti­onslösun­gen in der Immo­bi­li­en­wirt­schaft, durch­geführt wurde. An der Trend-Umfrage betei­lig­ten sich rund 90 Exper­ten der Immo­bi­li­en­wirt­schaft, dar­un­ter Ver­t­re­ter von nam­haf­ten Pro­jekt­ent­wick­lern wie BUWOG Bauträger GmbH, for­mart GmbH & Co. KG und Kon­dor Wes­sels Hol­ding GmbH.

Unter­schied­li­che Wege zur Erfüllung der Quo­ten

Um den nach dem jewei­li­gen Bau­land­ent­wick­lungs­mo­dell gefor­der­ten Anteil günsti­ger Woh­nun­gen zu errei­chen, gibt es ver­schie­dene mögli­che Lösun­gen, von denen die Befrag­ten – je nach Stand­ort und Pro­jekt – zum Teil auch meh­rere paral­lel umset­zen. Von rund zwei Drit­teln der Befrag­ten (65 Pro­zent) - und somit am häufigs­ten genannt - wurde die Vari­ante, dass der Pro­jekt­ent­wick­ler alle Wohn­ein­hei­ten selbst baut und diese dann unter Berücksich­ti­gung der vor­ge­ge­be­nen Quo­ten ver­kauft oder ver­mie­tet. Die Möglich­keit, alle Wohn­ein­hei­ten zu bauen, jedoch den sich aus der gefor­der­ten Quote erge­ben­den Anteil davon schlüssel­fer­tig an kom­mu­nale Woh­nungs­un­ter­neh­men zu ver­kau­fen, nann­ten 31 Pro­zent der Umfra­ge­teil­neh­mer. Ebenso häufig wurde auch die Möglich­keit genannt, einen Teil des Grundstücks für den gefor­der­ten Quo­ten­an­teil an kom­mu­nale Woh­nungs­un­ter­neh­men zu ver­kau­fen, die dann dort die betref­fen­den Woh­nun­gen selbst errich­ten. Zwölf Pro­zent der Befrag­ten gaben zudem an, sich auf­grund der beste­hen­den Vor­ga­ben aus man­chen Stand­or­ten zurückzu­zie­hen. Cars­ten Sell­schopf, Geschäftsführer (COO) der for­mart GmbH & Co. KG, kom­men­tiert: „Rückzug ist für uns keine Option. Die Attrak­ti­vität der Metro­pol­re­gio­nen als Inves­ti­ti­ons­stand­ort sollte auf­grund der kom­mu­na­len Vor­ga­ben nicht in Frage ges­tellt wer­den. Sicher­lich wirkt sich die Summe der umzu­set­zen­den Maßnah­men auf die Gesamt­kal­ku­la­tion eines Pro­jek­tes aus, doch für die stei­gen­den Kos­ten und Preise sind nicht allein die Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle ver­ant­wort­lich.“

Häufigste wei­tere Auflage: Bau von Kin­der­ta­gesstätten

Neben einem vor­ge­schrie­be­nen Anteil an Sozial­woh­nun­gen müssen Bauträger und Pro­jekt­ent­wick­ler im Rah­men von städte­bau­li­chen Verträgen meist noch wei­tere Aufla­gen erfüllen. Am häufigs­ten han­delt es sich dabei um die Errich­tung von Kin­der­ta­gesstätten, die von 78 Pro­zent der Befrag­ten genannt wurde. Direkt danach fol­gen mit Nen­nun­gen von jeweils 71 Pro­zent die Kos­tenüber­nahme für die Gestal­tung öffent­li­cher Grünflächen und Wege bezie­hungs­weise für Ersch­ließungs- und Immis­si­ons­schutz­an­la­gen. Deut­lich sel­te­ner wer­den denk­malpf­le­ge­ri­sche Maßnah­men oder die Kos­tenüber­nahme für Grund­schulplätze ver­langt, die 37 bzw. 35 Pro­zent der Befrag­ten nann­ten.

Günstige Woh­nun­gen wer­den meist über Kauf­p­reise und Mie­ten der übri­gen Ein­hei­ten sub­ven­tio­niert

Die durch die Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle und den vor­ge­schrie­be­nen Anteil an Sozial­woh­nun­gen ver­ur­sach­ten zusätzli­chen Kos­ten sub­ven­tio­nie­ren mehr als die Hälfte der Bauträger über höhere Kauf­p­reise bzw. 39 Pro­zent über die Miet­p­reise der übri­gen Wohn­ein­hei­ten – je nach Geschäfts­mo­dell. 49 Pro­zent der Befrag­ten nann­ten eine Finan­zie­rung über Wohn­bauförder­mit­tel und 37 Pro­zent gaben an, gerin­gere Gewinne in Kauf zu neh­men. Diese Ant­wort stammte jedoch zum Großteil von kom­mu­na­len Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten sowie Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaf­ten.

Kos­ten stei­gen um 6 bis 15 Pro­zent

Die im Rah­men der Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle von Bauträgern und Pro­jekt­ent­wick­lern ver­lang­ten Maßnah­men führen bei der Hälfte von ihnen zu einem Ans­tieg der Inves­ti­ti­ons­kos­ten um 6 bis 15 Pro­zent. Bei 14 Pro­zent belie­fen sich die Kos­ten­s­tei­ge­run­gen sogar auf 16 bis über 25 Pro­zent. 16 Pro­zent ver­buch­ten Kos­ten­s­tei­ge­run­gen von bis zu fünf Pro­zent und ledig­lich 20 Pro­zent der Befrag­ten sahen keine Aus­wir­kun­gen auf die Inves­ti­ti­ons­kos­ten.

Ana­log zu den Inves­ti­ti­ons­kos­ten stei­gen auch die Kauf- und Miet­p­reise – wobei die Kauf­p­reise eher und stärker stei­gen als die Miet­p­reise. Die Mehr­heit nennt in bei­den Preis­ka­te­go­rien eine Erhöhung von 6 bis 15 Pro­zent. Alex­an­der Happ, Geschäftsführer Deve­lop­ment Deut­sch­land der BUWOG Group, erläutert: „Die Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle erschwe­ren vor allem die Eigen­tums­bil­dung für Schwel­len­haus­halte, da der preis­ge­bun­dene Woh­nungs­bau sub­ven­tio­niert wer­den muss, indem die Kauf­p­reise für Eigen­tums­woh­nun­gen stei­gen. Im günsti­gen Bestand wäre bezahl­ba­rer Wohn­raum günsti­ger und weni­ger preis­ver­zer­rend zu rea­li­sie­ren.“

Deut­li­che Einbußen bei der Ren­ta­bi­lität

Die stei­gen­den Inves­ti­ti­ons­kos­ten wir­ken sich auch auf die Ren­ta­bi­lität aus: Ins­ge­s­amt ver­zeich­nen 49 Pro­zent der Befrag­ten zumin­dest eine leichte Abnahme der Ren­ta­bi­lität ihrer Pro­jekte, bei wei­te­ren 14 Pro­zent kam es sogar zu einem star­ken Rückgang. Ledig­lich zwei Pro­zent berich­ten von einer höheren Ren­ta­bi­lität. “Solange das nie­d­rige Zins­ni­veau günstige Finan­zie­run­gen ermöglicht und es im Ver­g­leich zu Immo­bi­lien kaum bes­sere Anla­geal­ter­na­ti­ven gibt, geht die Idee der Bau­land­mo­delle sicher­lich auf. Doch ändert sich das Zin­s­um­feld, wird es bald nur noch Wohn­raum für die unters­ten und obers­ten Ein­kom­mens­schich­ten geben. Die Mit­tel­schicht scheint bei der Dis­kus­sion um bezahl­ba­ren Wohn­raum unbe­ach­tet, doch kann sie sich weder hoch­p­rei­sige Eigen­tums­woh­nun­gen leis­ten noch ist sie berech­tigt, in Sozial­woh­nun­gen ein­zu­zie­hen. Ihnen wird damit sei­tens der Kom­mu­nen die Eigen­tums­bil­dung in Innenstädten ver­wehrt. Das kann aus mei­ner Sicht gesell­schaft­lich nicht gewollt sein“, gibt Tho­mas Rücker, Geschäftsführen­der Gesell­schaf­ter der RUE­CKER­CON­SULT GmbH, zu beden­ken.

Bei der Frage, ob die Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle maßgeb­lich zur Schaf­fung von bezahl­ba­rem Wohn­raum bei­tra­gen, sind sich die Umfra­ge­teil­neh­mer unei­nig: 44 Pro­zent glau­ben, dass die Modelle zur Errei­chung der damit ver­bun­de­nen Ziele bei­tra­gen können. 38 Pro­zent sind dage­gen nicht davon über­zeugt. Peter Sher­win, Geschäftsführer der Kon­dor Wes­sels Woh­nen München GmbH, erklärt: „Ohne die Bau­land­mo­delle würden wohl noch weni­ger Sozial­woh­nun­gen ent­ste­hen. Ander­seits könnten Woh­nun­gen auch noch sch­nel­ler und günsti­ger errich­tet wer­den, wenn Städte und Kom­mu­nen neue Bauflächen aus­wei­sen würden und gesetz­li­che Nor­men ver­ein­facht oder weni­ger häufig geändert würden.“

Zur Umfrage: An der Online-Umfrage „Per Quote zum Erfolg“ zur Einschätzung der Bau­land­ent­wick­lungs­mo­delle und deren Aus­wir­kun­gen auf Ren­di­ten, Preise und Mie­ten haben sich ins­ge­s­amt rund 90 Exper­ten der Immo­bi­li­en­wirt­schaft betei­ligt. Davon sind 83 Pro­zent im Woh­nungs­bau aktiv. Pro­jekt­ent­wick­ler stel­len dabei mit einem Anteil von 57 Pro­zent die größte Gruppe. Danach fol­gen pri­vate Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten mit einem Anteil von 18 Pro­zent, kom­mu­nale Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten mit 12 Pro­zent sowie Woh­nungs­ge­nos­sen­schaf­ten mit 9 Pro­zent. Die befrag­ten Bauträger ent­wi­ckeln pro Jahr rund 20.800 Wohn­ein­hei­ten – davon 54 Pro­zent Eigen­tums­woh­nun­gen und 46 Pro­zent Miet­woh­nun­gen. Ver­g­li­chen mit der bun­des­wei­ten Neu­bautätig­keit, die im Jahr 2014 in allen deut­schen Städten mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern erreicht wurde, ent­spricht das Rea­li­sie­rungs­vo­lu­men der Befrag­ten rund einem Drit­tel.

RUE­CKER­CON­SULT GmbH
Marie-Louise Roßmy
Senior Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­ra­te­rin
Wall­s­traße 16, 10179 Ber­lin
T +49 (0)30 2844 987 – 45
ross­my@ru­e­cker­con­sult.de

Über RUE­CKER­CON­SULT

RUE­CKER­CON­SULT ist ein Bera­tungs­un­ter­neh­men für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­auf­ga­ben in der Immo­bi­li­en­wirt­schaft. Unsere Mit­ar­bei­ter haben ihre Wur­zeln in der Immo­bi­li­en­bran­che und dem Finanz­jour­na­lis­mus. Sie verfügen über langjährige Erfah­rung und umfang­rei­che Bran­chen­kennt­nis. Wir stei­gern die Wahr­neh­mung von Unter­neh­men, trans­por­tie­ren Mana­ge­ment-Kom­pe­tenz und schaf­fen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­for­men für die Anbah­nung von Geschäfts­kon­tak­ten. Unsere Leis­tun­gen rich­ten sich an Immo­bi­li­en­un­ter­neh­men, Anbie­ter von Immo­bi­li­en­ka­pi­tal­an­la­gen und Immo­bi­lien und rei­chen von der stra­te­gi­schen Bera­tung bis hin zur ope­ra­ti­ven Umset­zung sämtli­cher Kom­mu­ni­ka­ti­onsmaßnah­men. Dazu gehören die Über­nahme der vollständi­gen Öffent­lich­keits­ar­beit, die Ent­wick­lung von Mar­ke­ting­kon­zep­ten und Stu­dien sowie die Orga­ni­sa­tion von Netz­werk­ver­an­stal­tun­gen.