Das perfekte Shopping Center wurde gerade revitalisiert, verfügt über einen idealen Standort und wird durch erfahrene Property Manager und Vermietungsexperten betreut. Das Property Management inklusive der Vermietung genießt bei Investoren einen deutlich höheren Stellenwert als das Facility Management. Zudem ist der Standort eines Einkaufszentrums laut der Umfrage wichtiger für dessen Erfolg als beispielsweise die Größe oder das Center Design. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der ersten Shopping Center Trend Umfrage, die REurope und RUECKERCONSULT auf der diesjährigen Europa-Konferenz des International Council of Shopping Centers (ICSC) in Berlin durchgeführt haben.

„Die Umfrage gibt ein klares Bild ab, welche Trends die Shopping-Center-Landschaft künftig bestimmen, welche Faktoren den Erfolg eines Shopping Centers am stärksten beeinflussen und welche Managementkompetenzen besonders gefragt sind“, sagt Thomas Rücker von der Berliner Kommunikationsberatung RUECKERCONSULT. Mit einem Rücklauf von rund 10 Prozent (65 Konferenzteilnehmer) liefert die Umfrage eine Vorstellung davon, was die Entscheider der Branche derzeit bewegt.

 

Revitalisierung: Top-Priorität für Investoren

Die Revitalisierung bestehender Center steht für Investoren und andere Entscheider aus der Einzelhandelsimmobilienbranche in den kommenden drei Jahren ganz oben auf der Liste der wichtigsten Vorhaben. Für über die Hälfte der Befragten (54%) hat dieses Thema oberste Priorität. Ebenfalls als wichtig werden das „Finden von Kapitalpartnern zur Entwicklung neuer und bestehender Center“ sowie die „Centerentwicklung an A-Standorten“ eingestuft. Der Entwicklung von Einkaufszentren in Kleinstädten wird nur wenig Bedeutung beigemessen. Fast jeder Zweite (47%) hält dieses Vorhaben für gänzlich unwichtig. „Erstaunlich ist, dass auch die Entwicklung von Shopping Centern in den so genannten B-Städten (Mittelstädte) für die Befragten nur eine untergeordnete Rolle spielt – wo doch das Entwicklungspotenzial in vielen Metropolen bereits ausgeschöpft ist“, kommentiert Isobel Lee, Chefredakteurin des europäischen Immobilienmagazins REurope. 47 Prozent der Befragungsteilnehmer sehen die Entwicklung in B-Städten als gänzlich unwichtig beziehungsweise unwichtig an. „Die Shopping Center Entwickler werden in den kommenden Jahren mit der Revitalisierung bestehender Strukturen beschäftigt sein“, so Lee weiter. „Allerdings werden die vielen notwendigen Revitalisierungen in den kommenden Jahren nur dann erfolgreich sein, wenn neben dem Konzept auch die kommunikative Positionierung unter Berücksichtigung von Bürgerinteressen glückt“, fügt der Kommunikationsexperte Thomas Rücker hinzu.

 

Erfolgskriterien für Shopping Center

Der Standort wird von 70 Prozent der Befragten als das wichtigste Erfolgskriterium für Shopping Center benannt, wobei innerstädtische Standorte klar bevorzugt werden. Rund  81 Prozent der Umfrageteilnehmer halten die Innenstadt für den idealen Standort. Auf Platz Zwei und Drei der Erfolgskriterien folgen die Kaufkraft im Umfeld und die Größe des  Einkaufszentrums. Der Großteil der Befragten (knapp 40%) hält große Center ab 50.000 Quadratmeter Verkaufsfläche für die beste Wahl. Center Design, der Anteil von Flächen  für Gastronomie und Unterhaltung sowie die Integration des Centers in bestehende Einzelhandelsstrukturen vor Ort werden als wenigerwichtig für den Erfolg eines Centers  eingeschätzt. Beim Center Design sprechen sich die meisten (knapp 60%) für eine große Bandbreite von verschiedenen Einzelhändlern aus – im Unterschied zu einem Ankermieter oder keinem beziehungsweise zu einer Konzentration auf ein bis drei Einzelhandelssektoren im Center. Beim Anteil der Gastronomie- und Freizeitflächen favorisieren die meisten  Befragten (41%) einen hohen Anteil von über 15 Prozent.